Bis 1986 war Alfa Romeo ein eigenständiger Automobilhersteller. Gegründet wurde das Unternehmen 1906 im Bezirk Portbello von Mailand als weiteres Werk des französischen Unternehmers Alexandre Darracq und Sitz seiner italienischen Niederlassung Società Anonima Italiana Darracq.
Am 24. Juni 1910 änderten die Unternehmer aus der Lombardei die Firma der Gesellschaft in Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili („Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik“) und wählten A.L.F.A. als Kurzbezeichnung. Dieses Ereignis gilt heute als der offizielle Gründungszeitpunkt. Im selben Jahr brachte das Unternehmen mit dem Modell 24 HP die erste Konstruktion von Merosi auf den Markt, am Kühlergrill den Markennamen Alfa. Es dauerte nicht lange und Alfa engagierte sich auch im Rennsport mit zwei Alfa 24 HP bei der nächsten Targa Florio im Mai 1911.
Nach Kriegsende wurden dann ab 1919 im Werk Portello auch wieder zivile Fahrzeuge produziert. 1920 wurde der Name des neuen Eigentümers in den Markennamen aufgenommen. Aus Alfa wurde Alfa Romeo. 1923 gelang mit Alfa Romeo RL der erste große Erfolg im Rennsport, der Doppelsieg bei der Targa Florio. 1925 wurde die erste Weltmeisterschaft des Automobilrennsports ausgetragen und Alfa Romeo erster Weltmeister.
Ab 1946 verließen unter dem Firmennamen „Alfa Romeo S.p.A.“ wieder Automobile die Werkshallen. Zahlreiche Rennerfolge und sportliche Limousinen wie die Giulia prägten in den 1960er und 1970er Jahren den Ruf Alfa Romeos als Hersteller von hochwertigen Sportfahrzeugen für jedermann. Die Serienausstattung mit Rundum-Scheibenbremsen, Fünfgang-Getriebe und vor allem der Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und der Mehrfach-Vergaseranlage setzten Maßstäbe.
Aber ab 1970 begann der Stern der Italiener wieder zu sinken. Mit dem Alfasud, der im neuen Werk in Süditalien produziert wurde, begann das Image der schlechten Verarbeitungsqualität. Die Mitarbeiter im dortigen Werk waren unerfahren. Entsprechend litten die Fahrzeuge unter frühem und vor allem heftigem Rostbefall. Einen Tiefpunkt in der Entwicklung von Alfa Romeo markierte 1983 das Modell Arna bestehend aus der Karosserie des Nissan Cherry und der Antriebseinheit des Alfasud.
Aufgrund dieser Entwicklungen war in den 1980er Jahren die wirtschaftliche Existenz zunehmend gefährdet. Alfa Romeo wurde schließlich 1986 von dem Staatsunternehmen an den privaten Fiat Konzernveräußert. Nach der Übernahme durch Fiat im Jahre 1986 wurden die Qualitätsprobleme angegangen und behoben, jedoch in Verbindung mit vielen Fiat-Teilen in den nachfolgenden Modellen.
Bei den Alfa 33-Nachfolgern 145 und 146 verschwanden 1997 die seit 1972 aus dem Alfasud bekannten Alfa-Boxermotoren und man setzte bei diesen Modellen lieber auf die Reihen-Vierzylinder sowie für die 2.0-l-16V-Modelle auf Fiat-Motoren. Die seit dem Alfa 6 (1979) in verschiedenen Hubraumversionen (2.5 l, 3.0 l und 3.2 l) gebauten V6-Motoren wurden im April 2005 weitgehend durch neue, zusammen mit GM entwickelte V6-Direkteinspritzer ersetzt.
Seit 2007 ist Alfa Romeo wieder eine Aktiengesellschaft, gehört aber weiterhin Fiat. Neben Design steht bei Alfa Romeo traditionell auch immer die Technik im Vordergrund. Bereits 1913, drei Jahre nach Firmengründung, haben die Ingenieure von Alfa Romeo für den Motorsport einen Hochleistungsmotor mit zwei oben liegenden Nockenwellen, vier Ventilen pro Zylinder, dachförmigen Brennräumen und Doppelzündung pro Zylinder entwickelt. Die 6C-Modelle in den 1930er Jahren erhielten beispielsweise doppelte Ventilfedern. Bei den 8C-Modellen wurden weltweit erstmals Zylinderköpfe aus Aluminium eingesetzt.